Nun ist es ja immer so, dass man Nordlichter und andere spätestens dann unterscheiden kann, wenn die zweiten beginnen, die anderswo üblichen Bezeichnungen für Wind in Hamburg anzuwenden. Meine Besuche in anderen Gegenden Deutschlands zeigten mir ja eine völlig unbekannte Erscheinung: Windstille. Windstille im Norden ist ja, wenn es reicht, das Handy auf die Papiere auf dem Tisch zu legen und keinen Stein.
Wir sprechen also auch nicht vom Sturm, wenn es mal 6-7 BF gibt. Das ist die „steife Brise“ und das einzige, was man da machen kann, ist, den Schirm zuzulassen. Wer es nicht tut und anschließend jammert, verdient das „selbst schuld“, das ihm entgegen geworden wird.
Heute soll es anders werden. Xaver kommt. O.K. – eine nicht ganz alltägliche Sache in der Kombination Springtide, hohe Wasserstände in der Deutschen Bucht und der Sturmflut. Im Zweifelsfall halte ich mich da an die Innenbehörde: Die ist zuständig für die Einsatzkräfte und hat entsprechend einen Überblick: Die sagten, dass heute durchaus die Gefahr bestünde, sich am Fischmarkt nasse Füsse zu holen.
Der Wirtschaftssenator (was hat der eigentlich mit nicht selbst gemachtem Wind zu tun?) hingegen hat gleich panikartig das Schlagen einer Tanne abgesagt, die geplant war und ist mit seinen Männchen dabei, Weihnachtsmärkte und den Dom zu sperren. Ein zimperlicher Sprecher der Feuerwehr rät dazu, dass die Muddis aus Eppendorf ihre SUVs volltanken und Decken mitnehmen, wenn sie zum Bäcker um die Ecke fahren, um sich den Latte to go zu holen.
Ein Fischer sagte zu den Prognosen dann etwas handfester: „Haare machen lohnt sich heut nicht.“
Also lassen wir das Styling mal weg heute ….